unser Selbstverständnis als Erziehende

ein Auszug aus unserer Konzeption


Wir nehmen die Herausforderung an, Kinder auf ihrem Weg zu begleiten.

 

Wir sind neben den Eltern wichtige Bezugspersonen für die Kinder.

Das bedeutet für uns, einfühlsame Bezugs- und Vertrauensperson für das Kind zu sein.

Wir achten auf kindliche Bedürfnisse, trösten Kinder und haben Verständnis für ihre Emotionen.

Wir betreuen das Kind über einen längeren Zeitraum des Tages hinweg und bauen damit eine Beziehung zum Kind auf, damit Erziehung wirksam wird.

 

Wir verstehen uns als Moderatorinnen und Moderatoren kindlicher Lern- und Handlungsprozesse.

Wir begleiten aufmerksam, feinfühlig und professionell Kinder in Erfahrung- und Lernsituationen, entwickeln Strukturen, geben Hilfestellungen und vermitteln zwischen den Kindern.

Großen Wert legen wir auf Selbstreflexion. Wir überdenken unsere Erfahrungen und Wahrnehmungen in der Begleitung der Kinder hinsichtlich ihrer emotionalen, sozialen, kognitiven und körperlichen Entwicklung und handeln pädagogisch entsprechend.

 

Wir sehen unsere wichtigste Aufgabe darin, Kinder zu beobachten und ihre Interessen und Fragen wahrzunehmen.

Als Ko-Konstrukteurinnen/Ko-Konstrukteure greifen wir die Ressourcen der Kinder auf, bauen sie weiter aus und geben Hilfestellungen, wenn sie diese brauchen.

Als Lernbegleiterinnen/-begleiter legen wir Wert auf Förderung in den Kompetenzbereichen und achten auf vielseitige Übungssituationen. Durch Selbstständigkeit in Alltagshandlungen erleben sich Kinder in ihrer Selbstwirksamkeit.

Als Vorbilder vermitteln wir soziale Umgangsformen und unterstützen Kinder in ihren Auseinandersetzungen in Kommunikation- und Konfliktlösungssituationen.

 

Wir handeln authentisch.

Im wertschätzenden Umgang miteinander schaffen wir für die Kinder umfangreiche Gelegenheiten, am Modell zu lernen.

Als Kindergartenpädagoginnen/-pädagogen sind wir vorrangig für das Kind da.

 

Wir handeln professionell.

Als diplomierte Pädagoginnen/Pädagogen bilden wir uns laufend weiter und lassen wissenschaftliche und pädagogische Erkenntnisse in unsere Arbeit mit den Kindern einfließen.

Im "Offenen Haus" schaffen wir über räumliche und zeitliche Strukturen sowie entsprechende Bildungsmittel eine vorbereitete Umgebung, welche die Kinder zu Selbstbildungsprozessen anregen soll.

 

Wir orientieren unser pädagogisches Tun an Prinzipien, wie sie im bundesländerübergreifenden BildungsRahmenplan verankert sind. (Sie finden den BildungsRahmenplan auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Frauen oder in unserem Downloadbereich..)

 

Handlungsleitende Prinzipien

Sie konkretisieren unser Bild vom Kind sowie unser pädagogisches Rollenverständnis und werden – wie an folgenden Beispielen exemplarisch dargestellt – sichtbar:

  1. Ganzheitlichkeit und Lernen mit allen Sinnen: Angebote, die – wann immer möglich – aus dem Interesse des Kindes entstehen, werden so aufbereitet, dass es die Möglichkeit hat, auf unterschiedlichste Weise an einem Thema zu arbeiten. Wir bemühen uns durch die Gestaltung der vorbereiteten Umgebung im offenen Haus und spezielle Angebote, die verschiedenen Sinneskanäle anzusprechen. Das Kind wählt aus, was ihm entspricht – je nach individuellem Interesse und Bedürfnis.
  2. Individualisierung: Wir nehmen das Kind ernst nach seiner Art und in seinem Rhythmus zu lernen, beispielsweise bei der Eingewöhnung in den Kindergarten, durch Unterstützung beim Mittagessen sowie durch die Gestaltung der Mittagsrast und auch durch Wahlmöglichkeit bei speziellen Angeboten wie Turnen oder Englisch.
  3. Differenzierung: Um das Kind individuell begleiten zu können, regen wir zu verschiedenen Lernformen mit unterschiedlichsten Bildungsmitteln an, wie beispielsweise Angebote in verschiedenen Schwierigkeitsgraden beim Turnen, bei gestalterischen Techniken für das Laternenpapier u.a.m. Wir differenzieren sowohl Angebote zum selben Thema als auch die Struktur des Tagesablaufes für jüngere und ältere Kinder.
  4. Empowerment: Das Kind wird ermutigt zu tun, was es bereits kann, nicht aufzugeben und seine Bedürfnisse zu formulieren. Deutlich wird dies beim An- und Ausziehen, beim Wahrnehmen des eigenen Essbedürfnisses, bei der Umsetzung von Spielideen usw.
  5. Lebensweltorientierung: Das Kind bringt unterschiedliche Lebens- und Lernerfahrungen mit. Davon ausgehend kann es selbsttätig im offenen Haus in Alltagshandlungen, wie Hände waschen, in der Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialien und in besonderer Weise im Rollenspiel weitere Erfahrungen sammeln.
  6. Inklusion: Wir sehen und schätzen das Kind mit seinen unterschiedlichen Bedürfnissen und reagieren individuell darauf z.B. in der Unterstützung beim Sauberwerden, das wesentlich vom individuellen Entwicklungsstand des Kindes abhängt und zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr stattfinden kann.
  7. Sachrichtigkeit: Wir achten auf inhaltliche und begriffliche Sachrichtigkeit. Im Dialog, in der Auseinandersetzung mit allen angebotenen Materialien und im praktischen Tun sollen angemessene Begriffe vermittelt und Sachvorgänge verstanden werden, zum Beispiel in Bezug auf Umgang mit Gefahrensituationen (brennende Kerze, scharfes Messer), Erarbeitung verschiedener Sachthemen, u.a.m.
  8. Diversität: Die Vielfalt unterschiedlichster Familienformen wird gesehen (beispielsweise können Kinder für jede Bezugsperson Geschenke anfertigen, wichtige Informationen gehen an beide Elternteile separat, falls erforderlich u.a.m.). Traditionen aller betreffenden Religionen werden interessiert aufgegriffen, Turneinheiten finden nicht in alters-, sondern in entwicklungshomogenen Gruppen statt (u.a.m.).
  9. Geschlechtssensibilität: Mädchen wie auch Buben können jedes Angebot wahrnehmen (z.B. beim Sticken, beim Werken). Wir unterstützen die Kinder in ihrer Geschlechtsrollenfindung und vermeiden Rollenstereotypen.
  10. Partizipation: Kinder können vielfältige Möglichkeiten zur Beteiligung, Gestaltung und Mitbestimmung nutzen, zum Beispiel durch die tägliche freie Wahl des Spielraumes, der Aktivitäten, der Jausenzeit, der Wickelsituation, Kinderkonferenzen u.a.m.
  11. Transparenz: Wir machen unsere pädagogische Praxis für Kinder, Eltern und Öffentlichkeit nachvollziehbar, beispielsweise in Bilddokumentationen, in Portfoliomappen, auf der Website oder bei Elternabenden.
  12. Bildungspartnerschaft: In der Verantwortung für das Kind pflegen wir gemeinsam mit Familien und Bildungsinstitutionen Kooperationen, beispielsweise in Form von Elternabenden, Entwicklungsgesprächen mit Eltern, sowie in der Zusammenarbeit mit der BAFEP, der Bibliothek, dem Theater, der Europaschule (VS).

Falls Sie Lust auf mehr bekommen haben, können Sie unsere Pädagogische Konzeption downloaden.