Weinen ist im Grunde eine gesunde Verhaltensweise. Sie hilft dem Kind (Erwachsenen übrigens auch), die Auswirkungen von schmerzhaften Erfahrungen der Vergangenheit zu verarbeiten. Demnach ist Weinen ein Heilungsprozess.
Worüber müssen Kinder weinen?
Folgende Situationen lösen beim Kind Verletzungen aus, die es zum Weinen bringen:
Wüten und Toben
ist - im Unterschied zum Weinen - von großem Ärger begleitet. Das Kind empfindet Empörung, Frustration und Ärger darüber, dass es verletzt oder falsch behandelt worden ist. Es zeigt Tränen oder ist kurz davor. Das Wüten und Toben löst schmerzliche Gefühle und das Kind ist nachher gelöster und glücklich. Eine Unterbrechung kann zur Unterdrückung von Gefühlen führen. Wutausbrüche dienen ebenfalls der Entlastung und haben demnach heilende Wirkung.
Ausagieren von Gefühlen
ist gekennzeichnet durch lautes Kreischen oder Schreien. Das Kind zeigt keine Tränen. Es kommt häufig zu Situationen von Gewalt oder Zerstörung.
Solches Ausagieren von Gefühlen tritt ein, wenn das Kind sich nicht sicher genug fühlt, die zugrundeliegenden Gefühle auszudrücken. Es löst die schmerzlichen Gefühle aber nicht und das Kind fühlt sich auch weiterhin verletzt und angespannt. Feste und liebevolle Unterbrechung kann zu echter Gefühlsäußerung führen.
Was ist, wenn das Kind gelernt hat, das Weinen und Wüten zu unterdrücken?
Meist stehen dahinter folgende Reaktionen der Eltern auf kindliches Weinen und Wüten:
Ältere Kinder ändern diese Mechanismen später dann in gesellschaftlich akzeptierte „Kontrollmuster“ (z.B. Fingernägel beißen statt Daumen lutschen).